Dat Märchen vunn Fischer un sin Fru Die Heinzelmännchen, August Kopisch
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August Kopisch (26. Mai 1799, Breslau 6. Februar 1853, Berlin) Die Heinzelmännchen. Wie war zu Cölln es doch vordem, Mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul: .... man legte sich Hin auf die Bank und pflegte sich: Und eh ein Faulpelz noch erwacht, ... War all sein Tagewerk ..... bereits gemacht! Die Zimmerleute streckten sich Hin auf die Spän und reckten sich; Indessen kam die Geisterschaar Und sah, was da zu zimmern war: Eh sichs der Zimmermann versah ..... Klapp, stand das ganze Haus ... schon fertig da! Beim Bäckermeister war nicht Noth, Die Heinzelmännchen backten Brodt. Die faulen Burschen legten sich, Die Heinzelmännchen regten sich Die Burschen schnarchten noch im Chor: Da rückte schon das Brodt, ... das neue, vor! Beim Fleischer ging es just so zu: Gesell und Bursche lag in Ruh. Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer. That der Gesell die Augen auf: Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf! Beim Schenken war es so: es trank Der Küfer bis er niedersank, Am hohlen Fasse schlief er ein, Die Männlein sorgten um den Wein Und eh der Küfer noch erwacht: War schon der Wein geschönt und fein gemacht! Einst hatt ein Schneider große Pein: Der Staatsrock sollte fertig sein; Warf hin das Zeug und legte sich Hin auf das Ohr und pflegte sich. Und eh mein Schneiderlein erwacht: War Bürgermeisters Rock bereits gemacht! Neugierig war des Schneiders Weib Und macht sich diesen Zeitvertreib: Streut Erbsen hin die andre Nacht, Die Heinzelmännchen kommen sacht; Sie springt hinunter auf den Schall Mit Licht: husch, husch, husch, husch! verschwinden all! O weh, nun sind sie alle fort, Und keines ist mehr hier am Ort! Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn, Man muß nun alles selber thun! Ach, daß es noch wie damals wär! Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her.
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